HONIG UND SEINE ANTIBAKTERIELLE WIRKUNG (2020)
(2. Platz Regionalwettbewerb Mittelthüringen; Sonderpreis)
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Fragestellung
Eine Biene bei ihrer Arbeit.

Viele kennen Honig als ein Mittel gegen Halsschmerzen und Husten. Doch hilft der Honig wirklich gegen Erkältungen? Gerade dem teuren Manukahonig aus Neuseeland wird eine starke antibakterielle Wirkung zugeschrieben, die bereits von Studien nachgewiesen wurde. Da zwei Mitglieder unserer Familien imkern und wir dabei oft mit Honig und dessen Herstellung bzw. Verarbeitung in Kontakt gekommen sind, haben wir uns die Frage gestellt, ob auch einheimische Honige antibakteriell wirken und ob diese antibakterielle Wirkung von der Tracht abhängig ist. Honig ist schon seit Jahrtausenden bei den Menschen beliebt. Bereits vor 9000 Jahren erkannten die Steinzeitmenschen seinen Nutzen als Nahrungs- und Süßungsmittel. Auch von seiner wundheilenden Wirkung weiß man schon lange. Aufgrund dieser wird Honig nicht nur in der Volksmedizin, sondern auch in der Schulmedizin zur Unterstützung der Wundheilung angewendet. Auch für die Biene selbst ist der Honig mit seiner antibakteriellen Wirkung ein wichtiger Schutz.

In unserer Arbeit klärten wir grundsätzliche Fragen zur Produktion und den Inhaltsstoffen des Bienenhonigs. Dabei konzentrierten wir uns hauptsächlich auf die antibakterielle Wirkung des Honigs, die auf einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren beruhte, wie beispielsweise dem Vorkommen von verschiedener Enzyme im Honig. Uns stellte sich die Frage, ob die Tracht die antibakterielle Wirkung des Honigs beeinflusst und dieser so trachtabhängig ist. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir Versuche durchgeführt. Ursprünglich war nur eine Versuchsreihe geplant. Jedoch konnten wir mit den Ergebnissen keine Aussage zu unserer Fragestellung treffen und haben daher zwei weitere Versuchsreihen durchgeführt. Wir haben Honige einheimischer Trachten verwendet, da diese im Hausgebrauch eher angewendet werden, als ausländische. Im dritten Versuch haben wir zusätzlich Manukahonig genutzt, da dieser nachgewiesen antibakteriell wirkt. Die Versuche haben uns vor eine Reihe von methodischen Problemen gestellt.

überraschendes Ergebnis

Zu Beginn unserer Arbeit beschäftigten wir uns mit der Zusammensetzung von Honig und den Ursachen für seine antibakterielle Wirkung. Ein Grund dafür sind Produkte der Milchsäurebakterien, aber auch die Konzentration von Dihydroxyaceton spielt eine Rolle. Da die Anteile des Dihydroxyacetons von Pflanzenart zu Pflanzenart variieren, wollten wir untersuchen, inwiefern dies auch für die Trachtabhängigkeit gilt.
Um das herauszufinden, setzten wir Versuchreihen an. Dabei konnten wir keine regelmäßige bzw. eindeutige antibakterielle Wirkung des im Handel erhältlichen Honigs mit unseren Versuchsansätzen feststellen. Auch eine fungizide Wirkung konnten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten nicht bestätigen. Aufgrund einiger grober Fehler bei der Durchführung, kam es zu einer Überwucherung der Nährböden durch Schimmelpilze im ersten und zweiten Versuch, weshalb keine eindeutige Beobachtung der antibakteriellen Wirkung möglich war.
Beim dritten Versuch legten wir besonders viel Wert auf eine sterile Arbeitsweise. Dadurch konnten wir weitgehend das Wachstum der Schimmelpilze vermeiden und vereinzelt eine mögliche Reaktion des Bakterienwachstums auf den Honig beobachten. Da die antibakterielle Wirkung des Honigs wissenschaftlich bestätigt wurde, überraschte uns dieses Ergebnis. Wir haben ein deutliches Zurückweichen des Bakterienrasens bei allen Honigen erwartet, besonders beim Manukahonig. Da dieser Honig nachgewiesen antibakteriell wirkt, verwendeten wir ihn zum Überprüfen unserer Vorgehensweise.
Da auch beim methodisch gelungenen dritten Versuch kein systematisches Zurückweichen der Bakterien vom Honig zu erkennen war, lies sich leider auch keine Aussage über die Trachtabhängigkeit der antibakteriellen Wirkung des Honigs treffen.

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